«Tournesol» heisst die Sonnenblume im Französischen. Und trefflicher lässt sich diese typische Sommerblume nicht benennen: die, die sich der Sonne zuwendet. Jedem ist schon einmal aufgefallen, dass auf einem Feld alle Sonnenblumen-Köpfe in die gleiche Richtung schauen. Doch wie ist das möglich?
Sonnenblumen besitzen keine Muskeln. Trotzdem schaffen Sie es, sich zu drehen bzw. ihre Köpfe folgen dem Lauf der Sonne. Und das geht so: Der Stiel auf der Schattenseite wachst schneller als jener Teil, der der Sonne zugewandt ist. Die Köpfe folgen so mit leichter Zeitverzögerung dem Lauf der Sonne. Morgens blicken die wachsenden Blumenköpfe nach Osten, gegen Abend stehen sie nach Westen. Nachts geht das Workout weiter und bis zum frühen Morgen schauen sie wieder nach Osten. So gleichen sie das leicht einseitige Wachstum von tagsüber wieder aus. Das Köpfchen-Drehen wirkt übrigens wie eine Photovoltaik-Anlage, die 10 bis 15 % mehr Sonnenlicht einfängt.
Übrigens: Ausgewachsene Blütenköpfe machen diesen Sonnentanz nicht mehr mit. Die Stiele verhärten sich, um die schweren Blüten überhaupt tragen zu können, und blicken stur gegen Osten. Auch «wilde Sonnenblumen» stehen nicht wie stramme Soldaten auf dem Feld und recken sich in alle Richtungen.
Noch ein paar Tipps, damit Sonnenblumen in der Vase länger schön bleiben:
Stiele schräg anschneiden und anschliessend ist sehr heisses Wasser halten (20 – 30 Sekunden). Das verschliesst die Leitbahnen im Stiel und die Blume kann besser Wasser aufnehmen.
Wasser in der Vase jeden 2. Tag wechseln. Sonnenblumen lassen das Wasser schnell trüb werden.
Sonnenblumenköpfe können sehr schwer sein. Daher: Eine genug hohe Vase wählen, die den Stielen Halt bietet und nicht kippen kann.
Lässt die Sonnenblume den Kopf hängen? Frisch anschneiden und in frisches, sehr warmes Wasser stellen. Auch hilft es, die Blätter zu entfernen, da sie der Blüte Energie rauben und zudem schnell welk werden.